ALEKSANDRA KURZAK

OPERA

Lucia in LUCIA DI LAMMERMOOR - Warsaw National Opera House, October 2011

Quasi als Dankeschön für diesen Enthusiasmus ihrer Landsleute und um auch im eigenen Land präsent zu sein, setzte das Management des Warschauer Teatr Wielki kurzfristig drei Aufführungen von Donizettis „Lucia di Lammermoor“ aufs Programm – eine der aktuellen Paraderollen von Aleksandra Kurzak. Die Sopranistin machte aus der dezent überholten Inszenierung, welche eigentlich schon längst im Fundus eingemottet worden war, eine veritable One-Woman-Show und legte damit den Grundstein für einen Erfolg, der alle Vorschusslorbeeren rechtfertigte und am Ende zu einer alle (deutschen) Maßstäbe sprengenden „Kurzak-Feier“ wurde: Standing Ovations, nicht enden wollender frenetischer Applaus und zahllose Vorhänge, von dem Blumenmeer ganz zu schweigen, in welchem man die junge Sopranistin baden ließ! Ein beeindruckendes und zutiefst berührendes „Coming home“ für eine Künstlerin, welches am Ende auch an der Sängerin selbst nicht spurlos vorüber ging.

KlassikAkzente


Aleksandra Kurzak als Lucia konnte bereits in der folgenden Szene am Brunnen den ganze Facettenreichtum ihrer hervorragend durchgefürten Stimme präsentieren. Mit ihrem glockigen, zart mädchenhaften Sopran, perfekten An- und Abschwellen erzählte sie die düstere Geschichte...Den Höhepunkt der Aufführung bildete Lucias Wahnsinns-Arie: Nicht nut arbeitete Aleksandra Kurzak jede Nuance makellos, sauber intonierend heraus, auch verstand sie es, trotz höchster Perfektion die Gesangphrasen mit zu Herzen gehender, warmer intensität zu erfühlen, und darüber hinaus mit tiefgreifendem, introvertiertem Spiel anzurühren.

Das Opernglas, December 2011 - G. Schunk