ALEKSANDRA KURZAK

OPERA

Marie in LA FILLE DU REGIMENT - Wiener Staatsoper, April 2013

Im Mittelpunkt steht die hinreißende, vielbejubelte Aleksandra Kurzak. Im Vergleich zur Dessay gibt sie dem gstandenen und so zum Soldatendirndl wurde, mehr Durchsetzungslust, mehr handfeste Ungezuegeltheit, mehr Deftigkeit. Was sie sich in den Kopf, gelingt....Und sie brilliert im artistischen Koloraturenwerk, aber auch im kunstvoll gesetzten Ausdruck. Sie uebersetzt das Kaprizioese der Figur in Gesang.

Karlheinz Roschetz - Kronen Zeitung


Aleksandra Kurzak war die neue Marie, sie entzückte das Publikum durch ihr Spiel, ihre Komik und ganze Art und ganz besonders stimmlich. So bereits im 1. Akt im Duett mit Sulpice, durch die Arie „Un soir“ und das Duett mit Tonio. Sie besticht durch ein reizendes Timbre, geläufige Koloraturen, Treffsicherheit in den hohen Tönen, aber ebenso durch lyrische Qualitäten. Das Publikum war in jeder Hinsicht von ihr begeistert. Sie gehört zu den Sängern, die man wieder hören möchte. In der nächsten Saison ist sie als Traviata vorgesehen.

Für das Publikum war es ein ganz großer Erfolg mit lang anhaltendem Beifall, ganz viele Bravos gab es für Kurzak. Aber auch die restlichen Sänger ernteten große Zustimmung und Bravo-Rufe. Es war ein schöner Abend.

Martin Robert BOTZ - Der Neue Merker


Schien die gefeierte Inszenierung des Werkes auf die Titelheldin der Premierenserie von 2007 zugeschnitten (fast war man geneigt, die Oper "Dessay du régiment" zu nennen), machte Aleksandra Kurzak deutlich, dass hier ebenso gänzlich andere Sängercharaktere bestehen können. Optisch vermittelte die polnische Sopranistin einen weniger burschikosen Eindruck, sie war einfach das quirlige Frauenzimmer.

Daniel Wagner – Wiener Zeitung


Aleksandra Kurzak fegte als pausbäckiger, rotzig frecher Wirbelwind über die Bühne. Auch stimmlich ist ihr wendiger, feiner Sopran den Herausforderungen der Marie gewachsen.

Marion Eigl - Kurier

 


Marie, die Regimentstochter, ist bei Laurent Pelly bekanntlich nicht die schmucke Marketenderin mit  Tirolerhut (es gibt ein köstliches Foto von der so gestylten Joan Sutherland in der Rolle), sondern das rothaarige, bezopfte Naturkind, das schnippisch und glücklich mit seiner Soldatenfamilie (gleich ein ganzes Regiment) lebt und völlig zusammenbricht, als eine adlige Tante (die sich später als die Mama herausstellt) sie mitnimmt und zu einem Kunstgeschöpf verformen möchte: Pelly inszeniert Maries Widerstand zwar als höchstrangiges Virtuosenstück, lässt aber durchaus den Schmerz zum Tragen kommen, der in dieser Geschichte steckt. Und er fordert der Interpretin ungemein viel ab.Aleksandra Kurzak bringt es. Die reizvolle Polin ist hier goldrichtig. Ein schlanker Sopran, der seine Koloraturen perlt, wenn auch eher im Dienst der Gestaltung denn als vor sich hergetragener Selbstzweck, treffsichere Spitzentöne, und eine Sängerin, die nicht nur als Darstellerin, sondern auch mit der Stimme gestalten kann – Koloratur kann bei Pelly zum tobenden Wutausbruch eingesetzt werden, die erzwungene „italienische“ Gesangsstunde so falsch gekräht und gekrächzt, dass es schon wieder ein Kunststück ist.

Atemberaubend ist der Einsatz, den Aleksandra Kurzak als Marie bringt, ihre rührenden Seelenregungen, wenn es um „Papa“ Sulpice und den geliebten Tonio geht, die Ruppigkeit gegenüber der „Tante“, das atemberaubende Tempo, das sie vorlegt, die meisterliche Umsetzung von Pellys Stilisierung, ohne je das Menschliche zu verleugnen. Es ist eine runde, liebenswerte Leistung ohne Vorbehalt – so wird man ein Publikumsliebling.

Renate Wagner – Der Neue Merker